THE PLACE TO ENJOY
EIN LEBEN FÜR DEN GOLFSPORT
Wer im Golf & Country Club Schloss Pichlarn das Golfen erlernt, darf sich getrost in die Hände von Golf-Pro Alan Mitchell begeben. Seit über 40 Jahren ist er für den Golfclub und das IMLAUER Hotel Schloss Pichlarn tätig und hat in vielen die Leidenschaft für das Golfen geweckt.
Alan Mitchell stammt ursprünglich aus Großbritannien, dem Geburtsland des Golfsports. Wie er nach Österreich gekommen ist und was ihm der Golfsport bedeutet, darüber haben wir mit ihm in einem Interview gesprochen.
Wie bist du zum Golfsport gekommen?
Ich bin zum Golfsport gekommen, ich glaube mit fünf oder sechs Jahren durch meinen Vater. Er war leidenschaftlicher Golfer und hat auch in der Golfbranche gearbeitet. Ich bin einfach mit ihm in den Golfclub mitgegangen. Das hat mir gefallen. Ich habe als Kind alle Sportarten spielen wollen und mit zehn, elf Jahren dachte ich dann, das gefällt mir am besten und habe mich auf Golf konzentriert.
Am Anfang wollte ich natürlich Spieler werden, aber es hat nicht ganz gereicht. Ich habe dann das Beste für mich herausgesucht und mich als Golf Professional ausbilden lassen.
Ich habe vier Jahre in England gearbeitet und dort auch meine Ausbildung gemacht. Danach war ich zwei Jahre in Südirland. Von dort bin ich dann direkt hierhergekommen.
Worauf bist du in deiner beruflichen Karriere besonders stolz?
Was mich stolz macht, ist einfach die Situation, wenn jemand nach vielen Jahren wieder nach Pichlarn kommt und sagt, du Alan, ich habe bei dir Golfen angefangen vor 35 Jahren und ich spiele so gern und du hast mir eine große Freude für mein Leben gemacht und ich danke dir. Das macht mir Freude. Die Freude, Golf zu vermitteln, ist für mich das Highlight.
Hat sich deine Einstellung zum Golf über die Jahre geändert?
Ja schon, da man sich auch als Mensch entwickelt, so ändern sich auch die Perspektiven. Früher war es ein absolutes Hobby und ich konnte nicht genug kriegen. Das wurde über die vielen Jahre, in denen ich täglich mit Golf zu tun habe, etwas reduziert. Ich mache mittlerweile auch andere Sachen gerne.
Im Golfsport sehe ich, dass durch die Entwicklung in der technischen Ausrüstung das Golfen für viele Leute viel einfacher geworden ist. Es hat sich schon einiges geändert und ich bin eigentlich immer mitgegangen. Im Großen und Ganzen eine positive Entwicklung. Viel mehr Leute spielen. Als ich gekommen bin, gab es ca. 30 Golfplätze, jetzt sind es 200 in Österreich.
Wie bist du in der Steiermark und auf Schloss Pichlarn gelandet?
Im Jahr 1982 bekam ich von einem Freund einen Anruf, dass der damalige Golf Pro auf Schloss Pichlarn einen zweiten Golf Pro sucht. Es war bekannt, dass ich etwas anderes machen wollte – ich war damals in Irland – und deshalb wurde ich angerufen, ob ich für eine Saison kommen möchte. Ich habe gesagt, dass ich leider kein Deutsch sprechen kann und er sagte, das macht nichts, die Leute sprechen alle Englisch. Und zwei Monate später war ich schon hier. Ich hatte eigentlich vor, nur ein, zwei Jahre zu bleiben und dann wollte ich mit Golf herumreisen. Aber sie haben immer wieder gesagt, kommst du eh nächstes Jahr wieder und ich sagte, ja okay, warum nicht. Und jetzt bin ich immer noch da.
Du hältst dem Golf & Country Club Schloss Pichlarn schon lange die Treue. Was gefällt dir hier besonders gut?
Es ist hier wunderschön, der Golfplatz liegt sehr idyllisch in der Landschaft. Die Ruhe gefällt mir. Die Anlage ist sehr interessant zu spielen. Ich habe mit den Hotelgästen sehr viel Abwechslung, das macht das Ganze sehr interessant. Es ist einfach wunderschön hier.
Hast du auch viele Stammgäste, die jedes Jahr wiederkommen?
Ja schon. Meistens ist die Begeisterung am Anfang sehr groß und dann kommt der Gast in den ersten zwei, drei Jahren sehr häufig. Wenn Sie dann besser ausgebildet sind, trauen sie sich auch woanders zu spielen und kommen nicht mehr so oft. Aber sie kommen immer wieder zurück. Es macht Spaß, die Leute dann wieder zu treffen. Es kommen auch immer noch Leute aus den 80er Jahren. Da habe ich schon sie unterrichtet, die Kinder und die Enkelkinder waren auch bei mir.
Was ist der häufigste Fehler, der gemacht wird, wenn man mit dem Golfspielen beginnt?
Von meiner Sicht aus würde ich sagen, dass die Leute am Anfang zu selten zu einem Trainer gehen. Sie machen einen Kurs und glauben, dass sie nach drei Tagen schon Golf spielen können. Und sie versuchen, sich das selbst mit dem Internet beizubringen und lernen sich dann Fehler ein. Es ist besser, immer wieder einmal zu einem Trainer zu gehen und die Fehler ordentlich zu korrigieren. Das Selbst-Beibringen ist im Golf sehr schwierig, aber mit den Medien ist man heutzutage sehr verleitet und man möchte damit auch Geld sparen. Wenn sie sehr geschickt sind, klappt das auch, aber für den Großteil ist es besser, wenn sie immer wieder einmal eine halbe Stunde mit dem Trainer üben.
Ein anderer Fehler ist die falsche Ausrüstung. Hier wird auch gespart und dann passt es nicht zur Körpergröße oder zum Können. Als Pro kann ich hier gut beraten.
Am 17. September startet die Pichlarner Herbst-Golfwoche. Worauf freust du dich am meisten?
Ich habe persönlich nicht so viel damit zu tun. Ich freue mich immer, dass wir den Shop schön präsentieren und auch darauf, diverse Gäste zu sehen, die nur einmal im Jahre kommen, um die Herbstgolfwoche mitzuspielen. Es hat eine lange Tradition und es gibt diese Woche schon seit 35 Jahren, glaube ich. Es ist einfach ein kleiner Höhepunkt in der Saison. Die Turniere sind für die Leute lustig und am Abend kommt man dann zusammen mit Leuten, die man vielleicht lange nicht mehr gesehen hat.
Welche besonderen Herausforderungen bietet der Golfplatz auf Schloss Pichlarn?
Es ist ein sehr interessanter Golfplatz. Man hat verschiedene Situationen, verschiedene Lagen, die auf anderen Golfplätzen oft nicht vorhanden sind. Sehr viele von den neuen modernen Golfplätzen werden mit breiten Fairways, großen Bunkern, großen Grüns gebaut, aber alle Löcher sind irgendwie gleich. In Pichlarn ist jedes Loch anders. Wir haben bergauf, bergab, wir haben seitlich, man muss über den Teich spielen, durch den Wald spielen, auch Stellen, wo man vom Abschlag nicht sieht, wo das Ziel ist.
Wenn man akzeptiert, dass Golf nicht immer fair sein muss, dann ist es eine sehr schöne Sache. Man muss einfach akzeptieren, was kommt und das Beste daraus machen. Wenn ich eine Runde spiele, darf ich 14 Schläger mitnehmen und ich brauche oft neun, zehn davon. Auf anderen Plätzen ist es oft nur Weitschlagen und ein Pitch. Da braucht man vielleicht vier, fünf Schläger. Unser Platz ist sehr abwechslungsreich. Und natürlich auch wie er liegt und die Ruhe. Wir haben in den letzten Jahren den Wald zum Teil etwas zurückgeschnitten, damit man die weiten Ausblicke besser sehen kann.
Es ist auch eine Challenge. Wenn man hier in Pichlarn eine Runde gespielt hat, dann weiß man, dass man Golf spielen kann. Wer hier lernt, der lernt gut.
Auf welchem Golfplatz würdest du gerne einmal spielen und wen würdest du dafür gerne mitnehmen
Ich habe in meinem Leben auf sehr vielen Golfplätzen gespielt, aber es gibt einen Platz in Amerika, der mich aus irgendeinem Grund sehr anspricht. Das ist Cypress Point in Kalifornien in der Nähe von Pebble Beach. Der hat mir optisch immer sehr gut gefallen. Und in der Nähe von Edinburgh gibt es das Muirfield Golfplatz, da war ich schon ein-, zweimal, habe aber noch nie gespielt. Wenn ich auf diesen beiden Plätzen einmal spielen könnte, wäre ich sehr glücklich.
Mein Golf-Idol war Jack Nicklaus. Er war in den 60er und 70er Jahren und Anfang der 80er Jahre das, was heutzutage Tiger Woods ist. Ich würde die Zeit zurückdrehen und mit ihm spielen, als er ungefähr 35, 40 Jahre alt war und ich natürlich auch. Ich hätte gerne, was nicht geht, meinen Vater dabei, weil er mich zum Golfsport gebracht hat. Der Vierte könnte mein Bruder sein, der auch Golf spielt oder ein prominenter aus der Geschichte, vielleicht Seve Ballesteros, der zu den „Big Five“ gehört.